Wir alle hier sind dem DIY-Fieber verfallen. Kleidung nähen, Schmuck basteln, Regale bauen. Da lag es irgendwie nahe, dass wir auch unseren Campervan selbst ausbauen werden. Noch ist unser blauer VW Transporter nicht ganz fertig, aber kurz vor dem Sommerurlaub sind zumindest die Bezüge für die Polster schnell noch fertig geworden.

Längsbett im Campervan: Einfach praktisch

Wir haben ein Längsbett gebaut, das sich seitlich von einer 3-Sitzer-Couch zu einem Doppelbett mit einer 120er Liegebreite ausziehen lässt. So können wir auch längere Dinge unter dem Bett transportieren und können nicht nur die Schiebetür, sondern auch die Heckklappe als Ein- und Ausstieg nutzen. Praktisch! Die Polster für das Sofabett haben wir aus einer ganz normalen Matratze mit einem scharfen Santoku-Messer zugeschnitten. Jedes andere etwas längere, scharfe Messer geht da aber auch.

Ok, ganz normal war die Matratze nicht: Sie sollte aus Platz- und Gewichtsgründen eine gewisse Dicke nicht überschreiten und trotzdem keine minderwertige Klappmatratzenqualität haben. Die Matratze ist jetzt etwa 11 cm dick (bei einer Produktangabe von 13 cm) und stabil genug, um als bequeme Sitzfläche zu dienen. Zum Schlafen ist sie mir persönlich eine Spur zu hart. Aber wie heißt es so schön? Nur die Harten kommen in den Garten …

Polsteraufteilung: Funktionalität trifft Design

Die Aufteilung der Polster ist wie bei unserem großen Vorbild von »mein-camperausbau.de« und ihrem dazu passenden Camperausbau-Buch in eine große Sitzfläche und 6 kleinere Polster zum Puzzeln aufgeteilt. So hat man am Ende eine wirklich bequeme Sofalehne und chic sieht’s auch noch aus. Durch die Aussparung an der D-Säule gab es auch noch ein siebtes kleines Polster dazu. Aber dazu ein anderes Mal sicher mehr.

Weil wir leider erst drei Tage vor Abreise mit allem soweit fertig waren, musste das Nähen der Polster ziemlich schnell gehen. Voll genial, dass im Buch »Made to Camp« von Katharina und Andreas eine Anleitung zum Nähen der Polster war, die mit einem Schnittteil pro Polster und auskommt.

Zugegeben, es war etwas kniffliger als wenn man mit mehrere Schnittteilen gearbeitet hätte, aber der Zuschnitt und die Anzahl der Arbeitsschritte waren dadurch wesentlich überschaubarer. Und beim letzten Polster ging das Zusammennähen tatsächlich fast schon wie im Schlaf.

Am Ende haben alle Polster wunderbar in die Bezüge gepasst. Bei der Sitzfläche werde ich noch etwas nachbessern müssen, weil alles optimal an die Rundung der Karosserie angepasst werden muss. Mit einer Portion Zeit und Ruhe sollte auch das keine große Herausforderung werden. Und hey, dass meine Berechnung des Reißverschlussbedarfs nicht ganz hingehauen hat, macht so ein Projekt doch besonders liebenswert, oder?

Der richtige Stoff: Nostalgie im Campervan

Als Stoff ist übrigens ein Polsterstoff von Snaply zum Einsatz gekommen. Mir war es wichtig, dass es robuster Möbelstoff ist, den man auch waschen kann. Sonst hätte ich mir die Reißverschlüsse ja sparen können, und im Camper ist es nur eine Frage der Zeit bis der erste Fleck auf dem Polster landet …

Am wichtigsten war mir, dass es ein Cordstoff wird. Am besten schön breit. Und gemütlich braun. Warum? Ich hatte in meiner ersten Wohnung eine alte Vintage-Ausklappcouch aus braunem Cord – dieses Karma sollte auch in unseren Campervan einziehen.

Deshalb war ich letzten Endes auch froh, dass alles länger als geplant gedauert hat, denn kurz bevor ich bestellen wollte, nahm Snaply einen wunderschönen Breitcord ins Sortiment auf. Und mehr Retro als der »Polstercord Anafi« geht quasi nicht! Das Schokobraun zusammen mit passendem, schokoladenbraunem Endlosreißverschluss war einfach perfekt für mein Vorhaben.

Mehr zum Campervan-Ausbau

Wenn der komplette Bulli fertig ist, gibt’s bestimmt auch noch mal einen Post über das ganze Bett und all die anderen Dinge, die wir geplant, gebaut, genäht und gebastelt haben. Was interessiert dich am meisten? Die Anforderungen und unser Grundriss? Das Material für Bett und Schränke? Oder eher die geplante Inneneinrichtung und Deko?

Camperbett mit Ausblick aufs Meer

Die Version 1.0 mit Ausziehsofa und ersten Möbeln hat jetzt jedenfalls schon ihre erste Reise hinter sich. Hier in Südfrankreich mit Meerblick! Wir freuen uns auf’s Weiterwerkeln und darauf, dass es bald wieder für einen Kurztrip losgeht! 🙌

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